Der mediale Hype um die nährstoffreichen Superfoods aus aller Welt läuft auf Hochtouren und sie besitzen dabei eine große Anziehungskraft. Ihre Namen klingen attraktiv, ihre farbenfrohe optische Erscheinung lädt zum Kauf ein und sie versprechen vor allem in Sachen Nährstoffe so einiges.
Dennoch gibt es auch wie hier am Beispiel der Acai-Beere, regionale Beeren, die durchaus auch mit ihrer Nährstoffzusammensetzung konkurrieren können. Zum Vergleich die Acai-Beere mit der heimischen Blaubeere.
In der Gegenüberstellung zwischen der exotischen und der heimischen Beerenvariante lässt sich auf einen Blick erkennen, dass die Blaubeeren kalorienbezogen deutlich unter dem Energiegehalt der Acai-Beere liegt. Dies lässt sich anhand des unterschiedlichen Fettgehaltes der zwei Früchte erklären. Trotz des hohen Fettanteils der Acai-Beere weist die Exotin ein ernährungsphysiologisch qualitatives Spektrum an Fettsäuren auf. Die Blaubeere glänzt hingegen mit ihrem Vitamin C-Gehalt, wogegen die Acai-Beere in ihrer Kalziumbilanz deutlich besser abschneidet. Der Phenolanteil, das heißt der vorrangig antioxidativ wirkende sekundäre Pflanzenstoff, lässt sich anhand der sogenannten Gallussäure-Äquivalente (GAE) erheben. Während die Blaubeere satte 33 mg/g aufweist, liegt der Wert bei der Acai-Beere lediglich bei 13,9 mg/g. Bei der Wirkung hinsichtlich der sekundären Pflanzenstoffe haben beide Beeren somit einen Einfluss auf unseren Körper. Allerdings wird die antioxidative Kapazität der Acai-Beere etwas überbewertet, da heimische Früchte, wie Trauben, Beeren und Schwarzkirschen, vergleichbare oder sogar höhere Schutzwirkungen besitzen.
Die Acai-Beere glänzt mit wertvollen Inhaltsstoffen. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass die Acai-Beere in Brasiliens Regenwälder wächst, währenddessen die Blaubeere hier in den heimischen Wäldern zu finden ist. Wem also das Ökosystem der Erde am Herzen liegt, für den ist die im Garten wachsende Beerenfrucht definitiv die bessere Wahl.