Vitamin D

Das Vitamin D kann unser Körper größtenteils selbst herstellen, wenn die Haut ausreichend Sonnenlicht erhält. Doch gerade zur Winterzeit ist genügend Sonne nicht immer der Fall. Aber auch Lebensmittel können Vitamin D enthalten. Dieses findet man hauptsächlich in verschiedenen Fettfischen wie im Hering oder in der Forelle. Wer tierische Lebensmittel isst, kann also durchaus seinen Bedarf decken. Veganer aber haben es da schon schwerer mit Vitamin D. Obst und Gemüse enthalten nämlich, mit Ausnahme von Avocado, verschwindend geringe Mengen des Vitamins.

Heutzutage werden überall Vitamin D Präparate angepriesen. Gerade für Veganer könnte das eine sinnvolle Alternative sein, um in den Wintermonaten den tägliche Vitamin D Bedarf decken zu können. Hochdosiertes Vitamin D kann jedoch zu teils schwerwiegenden gesundheitlichen Nebenwirkungen führen. Deshalb ist es ratsam, zuerst beim Arzt die eigene Vitamin-D-Versorgung prüfen zu lassen, bevor man zu Vitamin-D-Präparaten greift.

Vitamin D ist ein Oberbegriff für eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, den sogenannten Calciferolen. Wichtig für uns Menschen sind insbesondere die Formen Vitamin D2 und Vitamin D3. Außerdem wird Vitamin D nur aus historischen Gründen als Vitamin bezeichnet, tatsächlich handelt es sich um ein Hormon, welches an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist.

So ist Vitamin D beispielsweise enorm wichtig für die Knochengesundheit, da der Körper Vitamin D braucht, um Calcium und Phosphat aus der Nahrung aufzunehmen. Bei einem Vitamin-D-Mangel besteht somit die Gefahr, dass die Knochen nicht ausreichend mineralisiert werden, wodurch sich das Risiko an Osteoporose zu erkranken erhöht. Zudem ist Vitamin D wichtig für die Muskelkraft, da es an der Bildung von Proteinen beteiligt ist. Folglich kann ein Mangel mit verringerter Muskelkraft einhergehen. Außerdem lässt sich bei unzureichender Versorgung eine erhöhte Infektanfälligkeit beobachten. Es ist also wichtig eine adäquate Vitamin-D-Aufnahme sicherzustellen.

Doch wie nimmt man überhaupt genügend Vitamin D auf, wie steht es eigentlich um die Versorgung in Deutschland und ist es sinnvoll Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel zu supplementieren?

Tatsächlich nimmt Vitamin D eine Sonderstellung unter den Vitaminen ein, da es nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern auch durch Sonneneinstrahlung auf die Haut vom Körper gebildet werden kann. Die Eigensynthese macht sogar den Großteil der Versorgung aus.

Die Versorgungslage in Deutschland hängt deshalb stark von der Jahreszeit ab, da der Körper Vitamin D im Sommer durch Sonneneinstrahlung selbst bilden kann. Hier reichen je nach Hauttyp bereits 5 bis 25 Minuten pro Tag in der Sonne aus, um seinen Bedarf gut zu decken. Von Oktober bis März ist es in Deutschland hingegen praktisch nicht möglich selbst genügend Vitamin D zu bilden, da der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen zu niedrig ist. Der körpereigene Speicher reicht noch einige Wochen bis Monate, aber oft nicht den gesamten Winter.

So haben laut Studien des RKIs über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland einen Vitamin-D-Status, der nicht optimal ist. Dabei liegt bei den meisten kein schwerer Mangel vor, sie nutzen jedoch nicht das vorbeugende Potenzial eines guten Vitamin-D-Spiegels beispielsweise in Bezug auf die Knochengesundheit.

Es kann also, vor allem in den Wintermonaten, durchaus sinnvoll sein Vitamin-D-Präparate zu sich zu nehmen. Das gilt besonders für Risikogruppen, beispielsweise ältere Menschen und Personen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten. Das heißt aber nicht, dass man auf eigene Faust hochdosierte Vitamin-D-Präparate nutzen sollte, wie es im Internet oft suggeriert wird. Eine Überdosierung kann durchaus negative Effekte, beispielsweise die Bildung von Nierensteinen und vermehrten Knochenabbau, mit sich bringen. Im Optimalfall sollte der Vitamin-D-Status ärztlich geprüft werden und die Tagesdosis sollte 20 µg (1000 IE) nicht überschreiten, außer wenn der Arzt oder die Ärztin es anders verordnet.

Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie kursierte das Gerücht, dass Vitamin-D-Präparate vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen. Das wurde schnell als Mythos abgetan, doch ist da vielleicht doch was dran?

Zunächst lässt sich festhalten, dass es bisher keine Belege dafür gibt, dass sich ein guter Vitamin-D-Spiegel im Blut positiv auf Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes auswirkt. Bei Demenz und der Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit, sowie Depressionen lassen sich zumindest Zusammenhänge zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Status und erhöhtem Krankheitsrisiko beobachten. In kontrollierten Studien konnte der Effekt aber bisher noch nicht eindeutig bestätigt werden. Auch bei akuten Atemwegsinfektionen gibt es Hinweise darauf, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung das Risiko verringert.

In Bezug auf Covid-19 ist die Lage ebenfalls nicht ganz eindeutig. Inzwischen wird aber immer mehr ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Blutspiegel und einem erhöhten Risiko für eine Corona-Infektion bzw. einem schweren Covid-19-Verlauf vermutet. DGE, BfR und RKI sprechen trotzdem keine pauschale Empfehlung für die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zur Vorbeugung einer Corona-Infektion aus.

Es lässt sich also festhalten, dass es bei einigen Krankheiten durchaus gute Hinweise darauf gibt, dass ein optimaler Vitamin-D-Status das Risiko verringert. Es ist jedoch mehr Forschung auf dem Gebiet notwendig. Deshalb auch hier nochmal der Hinweis: Im Zweifelsfall solltet du deine Blutwert bestimmen lassen und die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten ärztlich abklären. Es lohnt sich aber aus diversen Gründen auf eine gute Vitamin-D-Versorgung zu achten!

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