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Ernährungsirrtümer

  • Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit der Fragestellung beschäftigt haben, ob spätes Essen dick macht. Trotz widersprüchlichen Aussagen vertritt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die Position, dass es nicht entscheidend ist, wann gegessen wird, sondern vielmehr, wie hoch die Differenz der über den Tag aufgenommenen und verbrauchten Energiemenge ist.
  • Das bedeutet: Wer zu viel isst, nimmt auch zu. Entscheidend ist allerdings nicht, wann gegessen wird. Es ist also nicht unbedingt hilfreich, das Abendessen wegzulassen, denn hungrig zu Bett gehen, kann sich sogar negativ Auswirken und zu Gewichtszunahme, Verlust von Muskelmasse, weniger Energie und Schlafmangel führen. Besser ist daher ein leichtes und ausgewogenes Abendessen.
  • Wer also abnehmen will, sollte daher darauf achten, dass die Energiezufuhr etwas weniger als dem täglichen Energiebedarf entspricht.

Das Spinat besonders viel Eisen enthält, ist einer der größten Ernährungsirrtümer überhaupt.

Vor etwa 100 Jahren untersuchte der Forscher Gustav von Bunge Spinat und schrieb diesem einen Eisenanteil von erstaunlichen 35 mg Eisen pro 100 g zu. Allerdings beruht dieser Wert auf getrockneten, pulverisierten Spinat. Da Spinat allerdings zu 90% aus Wasser besteht, sinkt der Eisenanteil um eine ganze Kommastelle. Das bedeutet, frischer Spinat enthält also nur 3,5 mg Eisen pro 100 Gramm! Verglichen mit anderen Gemüsesorten enthält er trotzdem viel Eisen.

Beachtet werden sollte aber, dass Spinat auch noch Stoffe enthält, die die Eisenaufnahme mindern. Zudem kann der Körper Eisen aus tierischen Produkten sehr viel effektiver verwerten, als das von pflanzlichen. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung sollte deshalb darauf geachtet werden, nicht nur eine ausreichend große Menge eisenhaltiger Lebensmittel zu konsumieren, sondern auch reichlich Vitamin C aufzunehmen, da dadurch das Eisen im Körper viel besser verwertet werden kann.

Die Frage, ob das Trinken von kalkhaltigem Wasser dem menschlichen Organismus schadet, kann ganz klar mit einem NEIN beantwortet werden!

Um der Sache auf den Grund zu gehen, sehen wir uns “Kalk” einmal genauer an: Als Kalk bezeichnet man die Mineralien Calcium und Magnesium, die im Wasser gelöst sind. Ihr Vorkommen bestimmt den Härtegrad des Wassers. Je höher der Anteil an Calcium und Magnesium, desto härter das Wasser. Beide Mineralien sind für den menschlichen Körper essentiell und daher nicht gesundheitsschädlich, sondern sogar wichtig.

Übrigens ein häufiger Irrglaube: Die Arteriosklerose, umgangssprachlich auch als „Verkalkung“ bekannt, wird fälschlicherweise mit dem Konsum von hartem Wasser in Verbindung gebracht. Tatsächlich wird diese Erkrankung, bei der schädliche Ablagerungen in Arterien zum Problem werden, durch Einlagerung von Cholesterinestern und anderen Fetten verursacht. Die Aufnahme von Kalk über das Wasser und die Verkalkung der Herzkranzgefäße stehen daher in keinem Zusammenhang.

Bei Durchfall gehen viele Elektrolyte (z.B. Natrium, Kalium) und Wasser verloren. Darum ist es wichtig, diese dem Körper in ausreichender Menge zurückzuführen, da es sonst zu Kreislaufprobleme kommen kann. Viele Menschen greifen daher oft auf das Hausmittel „Salzstangen und Cola“ zurück, da bis heute noch die Annahme besteht, über die süße Flüssigkeit und das Salz die verlorenen Stoffe dem Körper wieder zurückzugeben.

Bei Salzstangen trifft das sogar teilweise zu, da diese vor allem Natrium liefern. Allerdings nicht das vom Körper zusätzlich benötigte Kalium. Bei Cola sieht die Sache schon etwas kritischer aus, denn der extrem hohe Zuckeranteil von Cola fördert hingegen bei Durchfall die ohnehin schon größere Wasserabgabe aus dem Körper ins Darminnere. Das bedeutet, man verliert also noch mehr Wasser. Zudem verstärkt das in der Cola enthaltene Koffein den bereits bestehenden Kaliumverlust.

Vor allem für Kinder ist die Cola-Salzstangen-Kombination ungeeignet, da sie empfindlicher als Erwachsene auf Flüssigkeitsverluste reagieren.

Besser als Cola und Salzstangen eignen sich Mineralwässer und Kräutertees, um den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall auszugleichen. Bananen helfen zudem, um das verlorene Kalium zurückzuführen und gleichzeitig den Stuhl etwas zu verfestigen, da das enthaltene Pektin das überschüssige Wasser im Darm binden kann.

Das ist ein sehr weit verbreitetes Gerücht in der heutigen Gesellschaft, da Fruchtzucker ja schließlich in gesunden Früchten vorkommt. Allerdings ist zu sagen, dass Fruchtzucker entgegen der landläufigen Annahme nicht gesünder ist als Haushaltszucker!

Zunächst gilt: Der tägliche Schub an Obst und Gemüse ist natürlich nicht schädlich. Obst und Gemüse zählen zu den gesündesten Lebensmitteln, ihr Fruchtzuckergehalt schadet dem Körper nicht und kann in geringen Mengen noch gut verwertet werden. Allerdings ist bei Obst und Gemüse nicht der besagte Fruchtzucker gesund, sondern die weiteren Inhaltsstoffe wie Vitamine und Ballaststoffe. Während in Obst und Gemüse verhältnismäßig nur eine kleine Menge an Fruchtzucker zu finden ist, trifft man heutzutage eine große Menge an Fruchtzucker in industriell angefertigten Lebensmitteln oder auch in Smoothies an.

Und genau dort liegt das Problem: Studien haben bestätigt, dass sich eine erhöhte Fruchtzucker-Aufnahme ungünstig auf den Stoffwechsel auswirkt und die Entwicklung von Übergewicht und Fettleibigkeit sowie Fettstoffwechselstörungen und Diabetes Typ 2 begünstigt. Außerdem steigert die erhöhte Zufuhr von Fruchtzucker das Risiko für Bluthochdruck. Auch eine Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung, die an Mäusen durchgeführt wurde, hat den Zusammenhang zwischen Fruchtzucker-Konsum und Übergewicht belegt. Er beruht auf einer Beeinflussung des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels. In anderen Untersuchungen mit Menschen konnte gezeigt werden, dass Fruchtzucker vom Körper sehr viel schneller in Körperfett umgewandelt wird als Glucose. Letztendlich ist sowohl der Fruchtzucker als auch der Industriezucker in großen Mengen nicht gut für unseren Körper. Daher sollte man generell auf seinen Zuckerkonsum achten, denn bei beiden Zuckerarten gilt wie fast überall: Die Menge macht das Gift!

Ein „Verdauungsschnaps“ wirkt eher kontraproduktiv. Man verspürt zwar ein wohliges Gefühl nach der Einnahme, da sich die Muskeln entspannen, allerdings belegen Studien, dass durch diesen Effekt die Verdauung ausgebremst wird.

Denn: Der Alkohol hemmt auch die Magenmuskulatur und dadurch verlängert sich die Zeit, die der Speisebrei im Magen verbringt. Wer dagegen gar nicht auf seinen Schnaps nach dem Essen verzichten kann, sollte bestmöglich zu einem Kräuterschnaps greifen, denn die enthaltenen Bitterstoffe regen spezielle Zellen in der Magenschleimhaut dazu an, Säure freizusetzen. Diese kann anschließend die Vorverdauung der Speise vereinfachen. Allerdings könnte man genauso gut zu einem Kräutertee greifen, denn der Alkohol im Schnaps hat mit diesem Effekt nichts zu tun, ganz im Gegenteil.

Generell gilt, dass der Konsum eines hochprozentigen Alkohols nach dem Essen nicht empfehlenswert ist. Wer das Völlegefühl bekämpfen will, sollte am besten spazieren gehen, denn ein Spaziergang kurbelt den Kreislauf an, sodass mehr Blut in die Körpermitte gelangt und dadurch besser verdaut werden kann.

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