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Hilft die ketogene Ernährung bei Migräne?

Was ist Migräne?
Als Migräne werden mittelstarke bis starke, pulsierende Kopfschmerzen bezeichnet, die in beiden Kopfhälften auftreten können. Migräne kann sich in jedem Alter entwickeln, häufig manifestiert sie sich allerdings im jungen Erwachsenenalter. Der Migräneschmerz tritt periodisch auf und kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Die globale Prävalenz liegt bei zwölf Prozent. Migräne kann auch zu chronischen Beschwerden führen. Dabei treten die Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen innerhalb eines Monats auf. Die pochenden Kopfschmerzen treten häufig in Begleitung von Übelkeit und Erbrechen auf. Der Kopfschmerz wird als so intensiv beschrieben, dass die Ausführung jeglicher Tätigkeiten nicht mehr möglich ist. Betroffene berichten außerdem von einer Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht und Gerüchen. Der Rückzug in einen dunklen, ruhigen Raum kann schmerzlindernd wirken. Je nach Häufigkeit des Auftretens ist es nicht verwunderlich, dass Migräne die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit von Betroffenen stark einschränken kann.

Kann eine ketogene Ernährung die Symptome bei Migräne lindern?
Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Frequenz und Dauer der Migräneanfälle sowie die Intensität der Symptome durch eine ketogene Ernährung gelindert werden kann. So konnte im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie, bei der sich eine Interventionsgruppe kalorienreduziert und gleichzeitig ketogen ernährt hat und eine Kontrollgruppe sich kalorienreduziert und nicht-ketogen ernährt hat, festgestellt werden, dass die Gruppe, die die ketogene Ernährung durchgeführt hat, monatlich weniger Migräneattacken erleiden musste, als die Gruppe mit der nicht-ketogenen Ernährung. Der Anteil an Personen, bei denen die Tage mit Migräneanfällen um mindestens 50% reduziert werden konnten, lag bei 74,28% in der Interventionsgruppe und bei 8,57% in der Kontrollgruppe. Die Studienergebnisse sind nur eingeschränkt verwendbar, aufgrund der kleinen Stichprobe von 35 Teilnehmenden. Dennoch geben die Ergebnisse Hinweise auf die positive Wirkung einer ketogenen Ernährung bei Migräne.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2022 hat die Effekte einer rein kohlenhydratarmen und einer ketogenen Ernährung auf die Migräneentwicklung verglichen. Dabei konnte bei der Gruppe, die die ketogene Ernährung durchgeführt hat, eine Reduktion der Frequenz der Migräneanfalle sowie der Intensität der Kopfschmerzen und eine Reduktion der Medikamenteneinnahme beobachtet werden. In der Gruppe, die ausschließlich kohlenhydratarm gegessen hat, konnten keine entscheidenden Effekte beobachtet werden. Dies deutet darauf hin, dass die positiven Effekte auf die ketogene Ernährung zurückzuführen sind.

Auch eine Studie aus dem Jahr 2021 konnte Hinweise auf die positive Wirkung der ketogenen Ernährung bei Migränepatient:innen liefern. In einem Zeitraum von drei Monaten konnten sowohl die Migräneanfälle als auch das Schmerzempfinden reduziert werden. Dennoch handelt es sich auch bei diesen beiden Studien um eine kleine Stichprobengröße. Während Erkrankungen, wie Epilepsie und die Wirkweise einer ketogenen Ernährung auf die Erkrankung bereits gut untersucht sind, ist bei Migräne weitere Forschung erforderlich.

Leidest du unter Migräne und hast die ketogene Ernährung schon einmal ausprobiert? #dasistdrin

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