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Milchfakten – Das solltest du über Milch wissen!

Milch zählt wie Brot und Kartoffeln zu den Grundnahrungsmitteln. Alles was du über Milch wissen sollest, haben wir für dich zusammengefasst!

Fakten rund um Milch – kurz und knapp!
Milch ist ein vielseitiges und nährstoffreiches Lebensmittel, das weltweit in verschiedenen Formen konsumiert wird. Pro Jahr trinkt eine Person in Deutschland durchschnittlich 52 Liter Milch. Tatsächlich wird nur ein geringer Teil der verbrauchten Milch auch als Trinkmilch konsumiert. Der größte Teil wird für die Herstellung von Milchprodukten eingesetzt, wie Butter und Käse. Der Konsum von Milchäquivalenten liegt in Deutschland bei einem Liter Milch pro Kopf und Tag. Milchäquivalente schließt Produkte, die aus Milch hergestellt werden, wie Käse, Sahne oder Joghurt mit ein. Es wird betrachtet, wie viel Milch konsumiert wird, wenn dabei die Milch, die für die Herstellung von Milchprodukten anfällt berücksichtigt wird. Zur Veranschaulichung: Um den Gesamtverbrauch von Milch anzugeben, muss berücksichtigt werden, wie viel Milch beispielsweise für die Produktion von einem Joghurt oder einem Stück Käse benötigt wird. Um ein Kilo Käse herzustellen, werden rund zehn Liter Milch benötigt. Je fester ein Käse ist, desto höher ist auch der benötigte Milchanteil. Für die Herstellung von einem Päckchen Butter, werden fünf Liter Milch benötigt. Dabei kommen wir bei einem Kilogramm Butter auf 20 Liter Milch. Die Butter ist also im Durchschnitt milchintensiver als Käse.

Wie ist Milch ernährungsphysiologisch zu bewerten?
Milch ist ein Lebensmittel, das eine breite Palette an Nährstoffen bietet, die für eine ausgewogene Ernährung wichtig sind. Ihre ernährungsphysiologische Bewertung umfasst mehrere Aspekte, darunter Makro- und Mikronährstoffe, gesundheitliche Vorteile und potenzielle Nachteile.

Makronährstoffe: Milch enthält hochwertiges Eiweiß, das alle essentiellen Aminosäuren liefert. Der Proteingehalt von Milch liegt bei durchschnittlich 3,4%. Milch- und Milchprodukte werden gerne als eiweißreiche Produkte für den Muskelaufbau verwendet. Wie bereits beschrieben variiert der Fettgehalt je nach Milchart (Vollmilch, fettarme Milch, Magermilch). Unbehandelte Kuhmilch hat in der Regel einen Fettgehalt von 4,8%. Der Hauptkohlenhydratanteil in Milch ist der Zweifachzucker Laktose, der aus seinen Einzelbestandteilen Glukose und Galaktose zusammengesetzt ist.

Welche potentiellen Nachteile gibt es?
Lactoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit gegen die in der Milch enthaltene Laktose. Personen, die Laktose nicht gut verdauen können, beklagen sich nach dem Verzehr von Kuhmilch oder Kuhmilchprodukten über Blähungen, Diarrhoe und Bauchschmerzen. Während die Prävalenz in Deutschland mit 5-15% eher gering ist, sind es in Asien 80-100% der Menschen, die Laktose schlecht verdauen können. Auch in Westafrika sind 90% der Menschen laktoseintolerant. Abhilfe schaffen laktosefreie Milch und pflanzliche Milchalternativen.

Ein letzter potentieller Nachteil ist der Einsatz von Hormonen und Antibiotika in der konventionellen Milchkuhhaltung. Hormone werden in der Milchproduktion eingesetzt, um die Milchleistung der Kühe zu erhöhen und deren Reproduktionszyklen zu kontrollieren. Das Problem: Durch den Einsatz von Hormonen entstehen potentielle Gesundheitsrisiken für die Kühe, wie beispielsweise Mastitis, eine Entzündung des Euters, Reproduktionsprobleme und Lahmheit. Das synthetische Wachstumshormon rBST beispielsweise wird in den USA verwendet, ist aber in der Europäischen Union und anderen Ländern verboten. Reproduktionshormone, wie Prostaglandine werden verwendet, um den Fortpflanzungszyklus der Kühe zu synchronisieren, was die künstliche Besamung erleichtert. Andere Hormone können den Eisprung induzieren und die Fruchtbarkeit verbessern.

Antibiotika werden hauptsächlich zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten bei Milchkühen eingesetzt. Es besteht das Risiko zur Entstehung von Antibiotikaresistenzen und von Rückstände von Antibiotika in der Milch, wenn die Wartezeiten nicht eingehalten werden.

Der Einsatz von Hormonen und Antibiotika in der Milchproduktion ist streng reguliert, um die Sicherheit der Lebensmittel und den Tierschutz zu gewährleisten. Es werden regemäßige Rückstandskontrollen durchgeführt, bei denen die Milch auf Hormone und Antibiotikum getestet wird. Festgelegte Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden. Zusätzlich müssen in vielen Ländern Milchprodukte, die von Kühen stammen, die mit Hormonen behandelt wurden, entsprechend gekennzeichnet werden. Dies soll für mehr Transparenz sorgen. Das Einhalten von Wartezeiten nach der Verabreichung von Antibiotika soll sicherstellen, dass keine Antibiotika-Rückstände in die Nahrungskette gelangen.

Als Verbraucher:in kannst du mit dem Kauf von Biofleisch, Biomilch und Bioeiern zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes beitragen. Die ökologische Tierhaltung ist deutlich weniger leistungsorientiert und damit schonender für die Tiere, so dass sie seltener mit Antibiotika behandelt werden als Tiere in der konventionellen Landwirtschaft. Die EU-Rechtsvorschriften zum Ökologischen Landbau begrenzen den Antibiotikaeinsatz stark. Einige Biolandwirte verzichten außerdem bewusst auf den Einsatz bestimmter Wirkstoffe, die für die medizinische Behandlung von Menschen besonders wichtig sind. Aus diesen Gründen werden in Ökobetrieben und Bio-Lebensmitteln kaum antibiotikaresistente Keime nachgewiesen.

Milch ist ernährungsphysiologisch wertvoll und liefert eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe. Sie unterstützt die Knochengesundheit, den Muskelaufbau und die allgemeine Ernährung. Allerdings sollten Menschen mit Laktoseintoleranz, Milchallergien oder spezifischen Gesundheitsrisiken ihren Milchkonsum entsprechend anpassen. Die Wahl zwischen tierischer und pflanzlicher Milch hängt von individuellen Bedürfnissen, gesundheitlichen Überlegungen und ethischen Präferenzen ab.

Trinkst du regelmäßig Milch? #dasistdrin

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