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Takis – bunt, scharf und gesundheitsschädlich?

Die beliebten Snack-Chips der Marke Takis, bekannt für ihre intensive Schärfe und knusprige Textur, sind international vertreten. Trotz ihres globalen Erfolgs gibt es Unterschiede in den Rezepturen und Inhaltsstoffen. Welche Risiken sich daraus ergeben, haben wir hier zusammengefasst!

Einige Inhaltsstoffe, die in den USA in Takis verwendet werden, sind in Deutschland möglicherweise nicht zugelassen oder nur eingeschränkt erlaubt. Dazu gehören bestimmte künstliche Farbstoffe und Konservierungsstoffe.
In den USA und Mexiko enthalten Takis oft eine Mischung aus Maistortillas, pflanzlichem Öl, Gewürzen, künstlichen Farbstoffen (z.B. Red40 Lake) und Geschmacksverstärkern, wie Mononatriumglutamat (MSG). In Deutschland müssen Lebensmittel den strengeren Vorschriften der Europäischen Union entsprechen.
So unterliegt auch der Farbstoff Red40, der in den USA häufig verwendet wird, in der EU strengeren Vorschriften. Einige Farbstoffe sind in der EU vollständig verboten oder müssen mit Warnhinweisen versehen werden. Ebenso ist die Verwendung von MSG als Geschmacksverstärker in der EU stärker reguliert. Diese Unterschiede in der Regulierung basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Sicherheit der Inhaltsstoffe und deren potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen.

Was spricht für die strengeren Vorschriften innerhalb der EU?

  • Künstliche Farbstoffe: Einige Studien haben künstliche Farbstoffe mit Verhaltensproblemen bei Kindern in Verbindung gebracht, weshalb die EU strengere Vorschriften und Warnhinweise vorschreibt.
  • Mononatriumglutamat: Obwohl MSG als sicher gilt, gibt es bei einigen Menschen Bedenken bezüglich seiner Verwendung, da es selten allergische Reaktionen oder Symptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen kann.
  • Konservierungsstoffe: Bestimmte Konservierungsstoffe, die in den USA verwendet werden, sind in der EU nicht zugelassen, was zu Unterschieden in der Haltbarkeit und den verwendeten Zutaten führt.

Farbstoffe und Geschmacksverstärker in Takis

Red 40 Lake und Yellow 6 Lake:
USA und Mexiko: Diese künstlichen Farbstoffe sind in den USA und Mexiko weit verbreitet und werden häufig in Snacks, Getränken und Süßigkeiten verwendet. Red 40 (Allura Red) und Yellow 6 (Sunset Yellow) sind Beispiele für künstliche Farbstoffe, die zur intensiven Färbung von Lebensmitteln verwendet werden. Diese und weitere Farbstoffe konnten wir auch in Takis aus Mexiko in der Zutatenliste finden.

Deutschland und EU: Red 40 und Yellow 6 sind in der EU zugelassen, aber ihre Verwendung unterliegt strengeren Vorschriften als in den USA. Diese Farbstoffe müssen mit einem Warnhinweis versehen werden, der besagt, dass sie die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen können. Aufgrund der negativen Assoziationen und der Kennzeichnungspflicht verzichten viele Hersteller in der EU freiwillig auf die Verwendung dieser Farbstoffe.

Mononatriumglutamat:
USA und Mexiko:
MSG wird häufig in Snacks, Fertiggerichten und Gewürzmischungen verwendet, um den Umami-Geschmack zu verstärken. Es ist in den USA und Mexiko weit verbreitet und wird von den meisten Lebensmittelregulierungsbehörden als sicher eingestuft. Auch diesen Geschmacksverstärker konnten wir der Zutatenliste von mexikanischen Takis entnehmen.

Deutschland und EU:
MSG ist in der EU zugelassen, jedoch gibt es eine Obergrenze für die Menge, die in Lebensmitteln verwendet werden darf. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass die tägliche Aufnahme von MSG unter einem sicheren Niveau bleibt. Obwohl als sicher eingestuft, gibt es bei einigen Verbraucher:innen Bedenken hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit nach dem Verzehr von MSG. Dies hat dazu geführt, dass einige Hersteller in der EU auf MSG verzichten oder alternative Geschmacksverstärker verwenden.

Enthalten Takis gentechnisch veränderte Zutaten?
Genetisch veränderte Organismen (GVO): In den USA und Mexiko ist der Anbau und die Verwendung von genetisch veränderten Pflanzen weit verbreitet, insbesondere bei Mais und Soja. Takis basieren auf Maismehl. So können Takis, die in diesen Ländern hergestellt werden, Mais enthalten, der genetisch verändert ist.

Deutschland und EU: In der EU unterliegen GVO strengen Zulassungsverfahren. Jede genetisch veränderte Pflanze muss eine Sicherheitsbewertung durchlaufen, bevor sie auf den Markt gebracht wird. Viele GVO-Pflanzen, die in den USA und Mexiko üblich sind, sind in der EU nicht zugelassen. Lebensmittel, die GVO enthalten oder aus GVO hergestellt sind, müssen in der EU entsprechend gekennzeichnet werden. Das führt dazu, dass viele Hersteller in der EU darauf verzichten, GVO in ihren Produkten zu verwenden, um mögliche Verbraucherbedenken zu umgehen.
Aus diesen Gründen wird in Deutschland und der EU gentechnisch veränderter Mais nur sehr eingeschränkt angebaut und verwendet.

Warum ist der Einsatz von gentechnisch verändertem Mais umstritten?
Es gibt verschiedene Bedenken hinsichtlich gentechnisch verändertem Mais (GM-Mais), die in wissenschaftlichen, ökologischen und sozialen Kontexten diskutiert werden. Diese Bedenken umfassen potenzielle gesundheitliche Auswirkungen, Umweltauswirkungen, sozioökonomische Konsequenzen und ethische Fragen.

  1. Allergien und Toxizität:
    • Einige Menschen befürchten, dass der Verzehr von GM-Mais neue Allergien auslösen oder bestehende Allergien verschlimmern könnte. Es gibt auch Sorgen, dass die eingeführten Gene toxische Substanzen produzieren könnten.
    • Bisherige wissenschaftliche Studien haben keine eindeutigen Beweise für eine erhöhte Allergiegefahr oder Toxizität durch zugelassene GM-Maisprodukte gefunden. Trotzdem bleibt die Langzeitwirkung ein umstrittenes Thema.
  2. Antibiotikaresistenz:
    • Einige GM-Maispflanzen enthalten Marker-Gene für Antibiotikaresistenz. Es gibt Bedenken, dass diese Gene auf Krankheitserreger übertragen werden könnten, was zur Entwicklung von antibiotikaresistenten Bakterien führen könnte.
  3. Biodiversität:
    – Der Anbau von GM-Mais kann die Biodiversität beeinträchtigen. Zum Beispiel könnten sich
    herbizidresistente Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und einheimische Pflanzenarten verdrängen.
    – Es gibt auch Bedenken, dass GM-Maispflanzen, die Insektizide produzieren, nützliche Insekten und andere
    Nicht-Zielorganismen beeinträchtigen könnten.
  4. Resistenzentwicklung:
    • Der ständige Einsatz von GM-Mais, der gegen bestimmte Schädlinge resistent ist, könnte zur Entwicklung von Schädlingen führen, die gegen die eingesetzten Gifte resistent sind. Ähnlich könnten herbizidresistente Unkräuter entstehen, was den Einsatz von noch stärkeren Herbiziden erforderlich machen könnte.
  5. Genetische Verunreinigung:
    • Pollen von GM-Mais kann auf Felder mit nicht-genetisch verändertem Mais übergreifen und diese kontaminieren. Dies ist besonders problematisch für Landwirte, die biologischen Anbau betreiben oder Märkte beliefern, die GVO-frei bleiben möchten.
  6. Abhängigkeit von Saatgutunternehmen:
    • Gentechnisch verändertes Saatgut wird häufig von großen Agrarkonzernen patentiert. Landwirte müssen jedes Jahr neues Saatgut kaufen, anstatt traditionelles Saatgut wiederzuverwenden, was zu Abhängigkeiten und erhöhten Produktionskosten führen kann.
    • Kleinbauern, insbesondere in Entwicklungsländern, könnten durch die hohen Kosten für GM-Saatgut und die notwendigen Herbizide und Insektizide wirtschaftlich belastet werden.
  7. Natürliche Ordnung:
    • Einige Kritiker argumentieren, dass die genetische Veränderung von Pflanzen eine unnatürliche Manipulation der Natur darstellt und gegen ethische Grundsätze verstößt.

Gerade weil es so große Unterschiede zwischen den verschiedenen Produkten gibt, muss das Herkunftsland deutlich auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Zu finden sind Aufdrucke wie „Made in USA“ oder „Producto de México“ meist in der Nähe des Strichcodes oder am unteren Ende der Verpackung. Direkten Hinweis gibt außerdem die Sprache auf der Verpackung. Deutsche Takis sind in deutscher Schrift bedruckt, solche aus Mexico in spanischer Sprache und die aus der USA sind mit englischer Aufschrift versehen.

Wie gesund sind Takis aus ernährungsphysiologischer Sicht?
Obwohl sie viele Menschen genießen, sind sie aus gesundheitlicher Sicht weniger empfehlenswert. Takis sind kalorienreich. Eine Portion (etwa 30g) enthält typischerweise etwa 150-160 Kalorien. Da viele Menschen dazu neigen, mehr als eine Portion auf einmal zu essen, kann der Kalorienkonsum schnell ansteigen. Takis enthalten außerdem einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und teilweise Transfetten, die beide mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten und andere gesundheitliche Probleme in Verbindung gebracht werden.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist der hohe Natriumgehalt. Eine Portion kann etwa 400-500mg Natrium enthalten, was etwa 20% der empfohlenen täglichen Zufuhr entspricht. Ein hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Problemen führen.

Wie können die Inhaltsstoffe der Knabberei gesundheitlich bewertet werden?
Takis enthalten mehrere künstliche Farbstoffe, wie Red 40 Lake und Yellow 6 Lake, die in Verbindung mit Hyperaktivität bei Kindern und anderen gesundheitlichen Problemen gebracht wurden. In einigen Ländern müssen Produkte, die diese Farbstoffe enthalten, Warnhinweise tragen. Takis enthalten außerdem Mononatriumglutamat (MSG) und andere Geschmacksverstärker, die bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen, Übelkeit oder andere Symptome auslösen können.

Ganzheitlich betrachtet sind Takis für den regelmäßigen Verzehr nicht zu empfehlen. Sie sind kalorien- und fettreich, was eine Gewichtszunahme begünstigen kann und damit auch das Risiko für die Entstehung ernährungsbedingter Erkrankungen, wie Diabetes Mellitus Typ 2 erhöhen kann. Der hohe Natriumgehalt kann Bluthochdruck begünstigten, was das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöht. Kurzfristig kann die Gewürzmischung in Takis bei manchen Menschen Verdauungsprobleme wie Sodbrennen, Magenverstimmung oder Durchfall verursachen, insbesondere wenn sie in großen Mengen verzehrt werden.

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