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Fleischkonsum in Zahlen

Nicht alle von uns wollen auf Fleisch verzichten. Doch wusstest du, wenn jeder maximal nur noch 600 Gramm Fleisch pro Woche gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) konsumieren würde, dass wir schon damit einen positiven Effekt auf die Umwelt haben?

Nicht nur für die Umwelt ist dies zu empfehlen, auch für unsere eigene Gesundheit ist es von großer Bedeutung, denn übermäßiger Fleischkonsum kann nachweislich die Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes begünstigen. Aber wusstest du, dass man den aktuellen Fleischkonsum um 48 Prozent senken müsste, damit der durchschnittliche Fleischverzehr bei 600 Gramm liegt? Das bedeutet, wir in Deutschland essen momentan viel zu viel Fleisch, was uns und unserer Umwelt schadet!

So verursachen tierische Erzeugnisse wie beispielweise Rindfleisch mit 13311 g/kg weitaus höhere klimarelevante Emissionen als pflanzliche Erzeugnisse wie Gemüse (153 g/kg) oder Kartoffeln (199 g/kg). Auch würden wir viel mehr Land gewinnen, welches für andere Zwecke verwendet werden kann: Bei einer vollständigen Umstellung, wie von der DGE empfohlen, würden 1.8 Mio. ha Land frei, eine Fläche, die dem Bundesland Sachsen entspricht.

Außerdem werden, umgerechnet in ganze Tiere, fast 9 Millionen Hühner pro Jahr in deutschen Privathaushalten weggeworfen. Und das ist nur das Fleisch von Hühnern. Bei Puten sind es umgerechnet 450.000 Tiere, bei Enten 360.000 Tiere. Auch beim Schwein sind es stolze 640.000 Tieren, die umsonst geschlachtet werden. Rinder kommen auf 50.000 Tiere. Diese Zahlen beziehen sich nur auf den Privathaushalt und schließen dabei nicht die Produktion, die Verarbeitung und den Einzelhandel mit ein.

Es werden enorme Ressourcen durch die hohe Wegwerfrate verschwendet, denn diese Tiere werden aufgezogen und gefüttert, obwohl sie nie auf dem Teller landen. Während in den Ländern des Südens meist die unzureichend organisierten Kühlketten für die Fleischverluste verantwortlich sind, ist es in den Industrieländern wie Deutschland vor allem das Wegwerfen. Studien schätzen diesen Anteil in Europa auf 4 bis 11 Prozent der konsumierten Menge. Dies liegt unter anderem daran, dass Fleisch als Lebensmittel eine immer geringere Wertschätzung erfährt.

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch lag 2019 in Deutschland bei 59,5 Kilogramm. Rückläufig ist vor allem der Rindfleischkonsum. Um etwa zehn Prozent gingen die Schlachtungen seit 2010 zurück. Bei Schweinen mit rund 55 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr 2019 gingen die Schlachtungen seit 2010 um rund sechs Prozent zurück. Anders sieht es beim Geflügel aus: 2019 verzehrten die Deutschen fast 80 Prozent mehr Geflügelfleisch als noch vor 25 Jahren. Allein in den letzten fünf Jahren hat der Verzehr um knapp ein Fünftel zugenommen. Das spiegelt sich auch in den geschlachteten Tieren wider. Über 703 Millionen Tiere wurden 2019 in deutschen Geflügelschlachtereien geschlachtet. Das sind rund drei Prozent mehr als noch 2010.

Übrigens: Ein immer geringerer Teil dessen, was Verbraucherinnen und Verbraucher für Nahrungsmittel bezahlen, kommt bei den Erzeugerinnen und Erzeugern an. Insgesamt betrug der Anteil an den Verkaufserlösen 2019 nur noch rund 22 % – 1980 lag er noch fast doppelt so hoch.

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