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Rindfleisch

Wer abends schnell nach der Arbeit noch das abgepackte Rindfleischsteak kauft, für den sind die ökologischen Folgen seines Einkaufs weit weg. Doch mit jedem Kilo Fleisch, das wir essen, verbrauchen wir knappe Ressourcen.

Wir in Deutschland spüren die Folgen meist nicht unmittelbar. Aber die Menschen in Entwicklungsländern leiden darunter. Nutzfläche: 27 – 46 Quadratmeter Der Flächenbedarf hängt stark von den verwendeten Futtermitteln ab. Diese können sich je nach Weltregion stark unterscheiden: Für ein Kilo Rindfleisch werden außerhalb der EU bis zu 49 Quadratmeter Fläche benötigt. In Deutschland sind es nur 27 Quadratmeter. Die Zahlen unterscheiden sich, weil Rinder etwa in Südamerika meistens draußen auf Grasland weiden. Hierzulande wird dagegen öfter mit Kraftfutter zugefüttert.

Wasser: 15.400 Liter. Natürlich trinkt das Tier im Leben nicht so viel. Dieser hohe Wasserverbrauch kommt durch die Produktion zustande: Das sogenannte virtuelle Wasser ist die Menge, die über den gesamten Herstellungsprozess anfällt. Im globalen Durchschnitt sind es über 15.400 Liter pro Kilogramm Rindfleisch. Die Folgen des hohen Wasserbrauchs sind enorm: Wasser wird knapp, der Wasserspiegel sinkt. Zudem sorgt die Fleischproduktion für eine schlechtere Wasserqualität: Gülle und Kunstdünger für den Futteranbau lassen die Nitrat- und Phosphatbelastung ansteigen, auch Antibiotika-Rückstände aus der Tierhaltung können ins Grundwasser gelangen.

Treibhausgase: 22 KG CO2 Äquivalente Die Angaben zum CO2-Fußabdruck von einem Kilogramm Rindfleisch weisen in der Literatur eine große Bandbreite auf, nämlich von etwas unter zehn bis über 30 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Die Kühe pauschal als Klimakiller zu verurteilen, ist allerdings nicht so einfach. Weiden sie etwa ausschließlich auf ungedüngtem Grünland und werden nicht zugefüttert, dann sieht die Klimabilanz weitaus besser aus: Das Gras kann etwa in gleicher Höhe Klimagas speichern wie die Kuh auch ausstößt. Eine solche extensive Viehhaltung ist allerdings kaum möglich, wenn man die Nachfrage nach Rindfleisch weltweit decken will.

Getreide: 3,9 – 9,4 Kilogramm 60 % des in Deutschland genutzten Getreides wird als Tierfutter eingesetzt. Es lässt sich allerdings kaum korrekt angeben, wie viel Getreide und anderes Kraftfutter wie Soja für ein Kilogramm Rindfleisch weltweit durchschnittlich aufgewendet wird. Die Angaben in der Literatur zum durchschnittlichen Futtermittelverbrauch variieren deshalb stark. Sie hängen von vielen Faktoren ab wie etwa Alter, Rasse, Fütterungsart und Standort.

Doch was kann ich gegen den hohen Ressourcenverbrauch tun?

Es ist so einfach wie schwierig zugleich: weniger Fleisch essen. Die beste Lösung sowohl aus ökologischer als auch gesundheitlicher Sicht ist ein Zurück zur „Sonntagsbraten-Mentalität“. Dabei muss niemand auf Genuss verzichten, aber wir sollten wieder lernen, bewusster zu genießen. Deswegen gilt: Deutlich weniger Fleisch essen, dafür aus biologischer Haltung und von regionalen Produzenten, denn wir sollten auch verinnerlichen, dass Fleisch kein reines Produkt ist, sondern von Lebewesen stammt. Diese haben das Recht auf ein artgerechtes Leben ohne Qual. Es ist ratsam, den eigenen Fleischkonsum stets zu überdenken und jeden einzelnen Bissen wertzuschätzen.

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